Eugene Pergeline

Eugene Pergeline (F)

 

Drei-Mast-Stahlbarke (Segler)

Typ Admiral Courbet

Werft: Chantiers de Nantes in Chantenay-sur-Loire

Stapellauf: 20.09.1900

Größe: L 84,7 m x B 12,3 m x 6,8 m Tiefgang

Volumen: 2.203 BRT

Eigner: Chargeurs de l’Ouest, Nantes

Route: New Caledonia - Glasgow

Ladung: 2.900 t Nickelbarren, 162 t Saatgut

Bewaffnung: unbewaffnet

Versenkt: 15.03.1917 durch Torpedo, keine Tote

Ort: 25 sm SSO Fastnet Rock

Position: 51°05’ N, 09°35’ W

Besatzung (25 Mann) von britischer Patrouille aufgenommen und am 22.03.1917 nach Le Havre überführt.

Der Namensgeber:

Eugène Pergeline

geb. 1827 Montrelais

gest. 1910 Nantes

 

Eugene Pergeline
Eugene Pergeline
Eugene Pergeline

Der Dreimaster EUGENE PERGELINE, registriert im Schiffsregister von Nantes unter Nr. 538, wurde im November 1915 von der Société Anonyme des Chargeurs West für eine Reise nach Neukaledonien im Südpazifik ausgerüstet.
Der Kapitän war Eugene GORGUES, geboren 9. Mai 1881 in Plevenou, angemeldet im Seemannsregister von Saint Brieuc.

Nach einer mehr als einjährigen Reise war die Eugene Pergeline voll beladen kurz vor ihrem Ziel, als sie am 15.03.1917 vor der irischen Küste von U 54 angegriffen wurde.

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[Segler am Horizont wird gestellt]

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[U 54 ist näher an den Segler herangekommen]

Bericht des Kapitäns Eugene Gorgues über den Untergang:

Die EUGENE PERGELINE der Reederei “Chargeurs de l’Ouest de Nantes”, befand sich auf dem Weg von Neukaledonien nach Glasgow mit einer Ladung von 2.900 Tonnen Nickel und 162 Tonnen Saatgut. Keine Waffen oder Kanonen.
Am 15. März um 10.40 Uhr geschah es vor der Südküste Irlands, 25 Meilen SSO von Fastnet. Geschwindigkeit 3 Knoten, schwacher Wind aus Osten.
Ein U-Boot wird dann ca. 5 oder 6 sm NNO, mit hoher Geschwindigkeit auf das Schiff zu fahrend, gesehen, so dass eine lange Spur von Schaum entstand.
Um 11:00 Uhr gibt es dreimal Kanonenfeuer, die Granaten schlugen in der Nähe des Rumpfes ein. Der Kapitän hat die Nationalflagge gehisst und ergreift Maßnahmen, um die Rettungsboote auszubringen. Das U-Boot feuert nicht mehr für 10 Minuten. Der Kapitän hat die Zeit in die Kajüte zu gehen, wo er eine gewichtige Tasche mit vertraulichen Dokumenten holt und über Bord wirft. Die Schiffspapiere wickelte er in eine Leinwand und legte sie in das Boot.

Als das Rettungsboot fährt, geht das U-Boot auf 500 oder 600 m Entfernung vom Rumpf und feuert fünf Kanonenschüsse, drei auf die Außenhaut, in die Takelage und vor den Fockmast. Dann fuhr es auf das Boot zu und winkte ihnen zu, zum U-Boot zu kommen.
Die EUGENE PERGELINE sinkt schnell voran. Das Heck steigt aus dem Wasser und sie versinkt in zehn Minuten.

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[Segler wird mit Artillerie versenkt]

Untergang Eugene Pergeline

[Mit vollen Segeln rauscht das Fahrzeug in die Tiefe]

Auf der Brücke sind der Kommandant (2 Streifen), 1 Offizier (1 Streifen) und zwanzig Männer zu sehen. Der Kommandant sprach wenig Englisch. Er fragte den ersten Offizier welchen Schiffen er begegnet sei (ausweichende Antwort) und welche Präzisionsinstrumente an Bord seien.
Ein deutscher Matrose machte ein paar Fotos von der französischen Crew.
Das U-Boot ist dann wieder am Rettungsboot und es steht die ganze Mannschaft an Deck.
Wo das Schiff auf den Meeresgrund sank, blieb es an der Oberfläche für eine weitere Stunde sichtbar.

Eugene Pergeline4

[ausgebootete Mannschaft des Seglers]

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[Vorbei. Trümmer an der Untergangsstelle]

Um 18:30 Uhr werden vom Rettungsboot Signale an der Oberfläche gesehen, aber es wird von der Nacht überrascht, bevor es diese erreichen kann. Aber ein Schiff zeigt eine rote Laterne zur Führung. Die Schiffbrüchigen werden von einer englischen Patrouille aufgenommen, die sie um Mitternacht in Castletownsend an Land setzt.

Beschreibung des U-Boots

Große Unterwasserhülle, mindestens 60 m. Breite Brücke zwischen 3,5 und 4 m. Abgasauspuff auf dem Rumpf. Schild zum Schutz des Turmes und der Luke.
Geschütz mindestens 95 mm, bedient von 5 Matrosen: Richtschütze, Bediener, zwei Lader, ein Anreicher von Patronen aus dem Boot. Granaten von 50 bis 60 cm Länge.
Teleskopmasten mit einer Radioantenne.
Zwei Drähte, befestigt am Anfang der Rumpfes und von vorn nach hinten laufend.
Farbe grau, schmutzig und alt.

Nach der Beschreibung des Kapitäns wurde die Silhouette des U-Bootes gezeichnet:

 

Eugene Pergeline Skizze

Branscheid kleinAus den Erinnerungen des Marineingenieurs Hans Branscheid:

Ein Dreimastsegler schiebt sich über die Kimm. Mit einem Schuss vor den Bug wird er zum Beidrehen aufgefordert. Seine Papiere weisen Konterbande für England aus, er wird mit Granaten versenkt, mit vollen Segeln rauscht er in die Tiefe. Seit 5 Monaten ist er von der Westküste Amerikas aus um das Kap Horn herum unterwegs und kurz vor dem Heimathafen ereilte ihn sein Schicksal. Das rauhe von vielen Seewinden gefurchte Gesicht des Kapitäns, der den Untergang seines Schiffes mit ansehen musste, wird ernst.

Er folgt im Rettungsboot seinen Mannen und unsere Wünsche zur glücklichen Heimkehr begleiten ihn. Es musste sein. Hart sein ist alles, besonders im Kriege da dürfen Gemütsregungen nicht aufkommen.

[Die Beschreibungen unter den Bildern entsprechen den Notizen in seinem Fotoalbum.]

 

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