Das Schicksal der Besatzung
28. September
Das erste Boot wird auf Position 45°34 N und 06°51 W von dem kleinen, 75 m langen Dampfer SENEGAMBIE gefunden. Das sind die folgenden Überlebenden
LE RENARD, François; KAVORZIN, Louis; ARDIVEL, Alexandre und COMBE, Charles
Bis zu 27.09. waren sie segelnd zum Kap nach SO gefahren. Am Abend des 27.09, haben sie sich mangels Wind rudernd fortbewegt. Morgens am 28. hatten sie ein Segel in 5 Meilen Entfernung im Norden erblickt; sie haben das Segel gesetzt, um zu versuchen, ihm den Weg abzuschneiden und haben ein weißes Hemd auf einem Ruder gehisst. Aber der Segler hat seinen Weg fortgesetzt. Im Abend haben sie den Rauch, das rote Licht und das Weiß von SENEGAMBIE erblickt. Sie haben sich mit den Rudern angestrengt, um ihm den Weg abzuschneiden und geschrien, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der Dampfer hat gestoppt und hat sie gerettet.
Seitdem 25.09. verfügten sie nur über 15 l Wasser und 20 Schiffszwieback, da der Rest verdarb. Sie haben einander unterstützt, indem sie nur einen Schiffszwieback pro Tag aßen und schickten sich an, die Ration zu reduzieren, um zu versuchen, drei oder vier Tage mehr durchzuhalten. Sie werden am 4. Oktober in Casablanca ausgeschifft.
29. September
Das zweite Beiboot wird um 11:00 Uhr morgens gefunden und die Besatzung vom dänischen Dampfer MERCURE aufgenommen, auf dem die Männer wieder versorgt werden.
Es sind die Schiffbrüchigen
GUERET, Joseph; FORTIN, Ernest; CHEINIER, Jules und BUTON, Louis
Sie werden in Cadix ausgeladen, dann nach Cerbère und Cette gebracht, wo sie befragt werden. Sie sind als Erste wieder zurück in Frankreich, aber sie können keine Information zu den 27 anderen Mitgliedern der Besatzung geben.
Der Untersuchungsbeamte notiert dazu:
"Obwohl die Evakuierung des Segelbootes ein wenig hastig beschlossen worden ist, kann man den Kapitän nicht kritisieren, weil er den Verlust seines Schiffes nicht hätte vermeiden können. Das Schicksal der Besatzung hätte nicht verbessert werden können, wenn sie länger an Bord geblieben wäre …"
Nach einer langen, nach Erklärungen ausgeführten Berechnung benennt er die Position des Schiffbruches mit 48°26 N und 08°10 W. Er schreibt auch, dass die zu dem U-Boot gegebenen Informationen unklar sind und dass die von einem der Matrosen gemachte Skizze unbrauchbar ist.
30. September
Das dritte Boot, das des Kapitäns, landet auf der Insel Belle-Ile en Mer.
Es sind die folgenden Personen:
TALLEC, Emmanuel - Kapitän; VIGRANT, François - Bootsmann; ROUXEL, Jean und ROUXEL, Louis.
Dieses Beiboot war mit Segel und rudernd auf dem Weg zum Land. Am 28.09. um 11:00 Uhr wird ein Passagierschiff in zwei Kaminen gesichtet, das in 500 m Entfernung passiert, ohne die Signale – eine auf einem Ruder geschwenkte Matrosenjacke und das Signal des Nebelhorns – zu sehen oder zu hören. Dieses Passagierschiff war wahrscheinlich die PORTO RICO.
Um 17:00 Uhr am 28.09. wird der Schein des Leuchtfeuers von Belle-Ile erblickt. Man hält rudernd Kurs darauf und am 30.09. um 08:00 Uhr morgens wird das Rettungsboot von einem Wasserflugzeug auf Patrouille erblickt, das sofort Signale gibt. Drei Stunden später nimmt ein Fischkutter das Boot in Schlepp und bringt es zum Hafen von Goulphar. Die Schiffbrüchigen werden dann nach Lorient gebracht, wo sie befragt werden.
1. Oktober
Das vierte Boot wird aufgefunden und um 22:30 Uhr vom französischen Segler DOUAUMONT aufgenommen.
An Bord sind die Schiffbrüchigen
HELLIO, Alexander; YVET, Jean - Baptist; BOIXIERE; Joseph und OLLIVIER François.
Sie werden am 11. Oktober in Funchal auf Madeira angelandet, dann nach Lissabon an Bord des Dampfers SAN MIGUEL gebracht. Jedoch wird der Leichtmatrose François Ollivier an Bord DOUAUMONT behalten, wozu er einen neuen Arbeitsvertrag mit dem Kapitän abschließt.
Die drei anderen Seeleute werden über Bayonne in die Heimat gebracht, wo sie am 6. November ankommen.
Nacht vom 2. zum 3. Oktober
Das fünfte Rettungsboot landet am Kap Ferret.
An Bord waren:
PERRU, François; AUVRAY, Eugen; LE BLANC, August und LE RENARD, Victor.
Dieses Boot konnte sein Segel nur zwei Tage benutzen. Am Nachmittag des 2. Oktober, zwischen 13 und 15 Uhr, hatten sie zwei Patrouillenboote in 2 oder 3 Meilen Entfernung gesichtet und Signale gegeben, die nicht bemerkt worden sind.
In der Nacht haben sie dann einen weißen und roten Lichtschein erblickt und darauf zugehalten. Um Mitternacht ist das Boot unter dem Leuchtturm des Kap Ferret gelandet. Dort haben ihnen der Forstwächter und seine Frau geholfen und sie sehr umsorgt. Ihnen drückten sie ihre ganze Anerkennung und ihren Dank aus.
Sie hatten großen Durst, da sich ihr Fass mit Süßwasser früh geleert hatte weil der Stöpsel im Spundloch nicht dicht war. Sie waren sechs Tage gezwungen, auch Meerwasser und Urin zu trinken.
Alle sind äußerst schwach und strebten danach, einige Ruhetage bei ihren Familien zu verbringen. Sie erhalten diesen Ausgleich und alle Vorbereitungen werden durch den Verwalter beim Seemannsamt von Bordeaux registriert.
3. Oktober
Ein Telegramm aus La Rochelle kündigt an, dass das Torpedoboot TROMBLON drei Überlebende aus dem sechsten Beiboot der MARCEAU aufgenommen hat.
Das sind
DARCEL, François - Zweiter Offizier; COTARD, Jean-Marie und HICHERY, Eugen.
Sie wurden in 4 Meilen Entfernung von der Ile de Oléron aufgenommen und in La Rochelle an Land gebracht. Es gibt keine Beschreibung ihrer Irrfahrt.
Am selben Tag kündigt ein anderes Telegramm an, dass gerade vier Überlebende der MARCEAU in La Rochelle an Land gegangen waren. Das waren
SAULNIER, Eugen; BOURGET, Henri; VINCENT, Guillaume und LE MOINE, Auguste.
Es gibt keine Information darüber, wie sie nach La Rochelle gekommen sind.
Es scheint, dass nur ein einziges Beiboot niemals wieder gefunden worden ist. An Bord waren
Le PENVEN, Yves; Le PENVEN, Eugen jr.; JOSSELIN, Mathurin und AVREUIL, Jean-Baptist.
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